Vom 02.-21. März fasten die Bahá’í zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Der Bahá’i-Kalender umfasst 19 Monate á 19 Tage, also 361 Tage, mit 4 eingeschobenen Schalttagen am Ende des 18. Monats. Der letzte Monat trägt den Namen „Ala“, was auf arabisch „Erhabenheit“ bedeutet.
Die Fastenzeit, die den letzten Bahá’í-Monat kennzeichnet, ist
im Wesentlichen eine Zeit der Meditation und des Gebets, der geistigen Erneuerung, während der sich der Gläubige bemühen soll, sein inneres Leben wieder zu ordnen und die in seiner Seele ruhenden geistigen Kräfte zu erfrischen und zu stärken. Der Sinn und Zweck des Fastens ist geistiger Natur. –Shoghi Effendi in: Kitáb-i-Aqdas, E25
Am Ende der Fastenzeit wird das Naw-Rúz-Fest gefeiert, das Neujahrsfest. Astronomisch ist das Naw-Rúz-Ereignis der Tag, an welchem die Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche eintritt – ein Symbol für das Erwachen des geistigen Leben in unserer Zeit.
Wenn es soweit gekommen ist, erscheint wieder ein seelenerquickender Frühling; ein neuer Zyklus bricht an. […] Mit den geistigen Zyklen der Propheten ist es das gleiche. Denn der Tag des Erscheinens der heiligen Offenbarer ist geistiger Frühling, göttlicher Glanz, himmlische Gnade, Odem des Lebens und Aufgang der Sonne der Wahrheit. –‚Abdu’l-Bahá, Beantwortete Fragen, S.80
[…] der Heilige Geist. Er ist der Mittler zwischen Gott und Seinen Geschöpfen. Er gleicht dem der Sonne zugekehrten Spiegel. Wie der reine Spiegel Licht von der Sonne empfängt und diesen Segen anderen weitergibt, so ist der Heilige Geist der Mittler des heiligen Lichtes von der Sonne der Wahrheit, das er den geheiligten Wesen¹ weiterreicht. Er ist mit allen göttlichen Vollkommenheiten geschmückt. Jedesmal, wenn er erscheint, wird die Welt erneuert und ein neuer Zyklus begründet. Der Körper der menschlichen Welt legt ein neues Gewand an. Er ist dem Frühling vergleichbar; so oft er kommt, schreitet die Welt von einer Stufe zur anderen. Durch das Kommen der Frühlingszeit wird die dunkle Erde, werden die Felder und Steppen grün und blühend, und alle Arten von Blumen und süßduftende Kräuter wachsen; die Bäume haben neues Leben, frische Früchte erscheinen, und ein neuer Zyklus hat begonnen. So ist das Erscheinen des Heiligen Geistes. Wann immer er erscheint, frischt er die menschliche Welt auf und gibt den menschlichen Wesen einen neuen Geist: Er schmückt die Welt des Seins mit einem prächtigen Gewand, vertreibt die Finsternis der Unwissenheit und macht das Licht der Vollkommenheiten scheinen. Durch diese Kraft hat Christus Sein Zeitalter neu gestaltet; mit ganz neuem Leben und größter Frische schlug der himmlische Frühling sein Zelt in der menschlichen Welt auf, und seelenbelebende Düfte erquickten die Erleuchteten.
Ebenso war das Erscheinen Bahá’u’lláhs einem neuen Frühjahr gleich, das mit heiligem Odem, mit den Heerscharen des ewigen Lebens und mit himmlischer Macht erschien. Es errichtete den Thron des göttlichen Königreichs im Herzen der Welt, belebte die Seelen durch die Kraft des Heiligen Geistes und begründete ein neues Zeitalter. -‚Abdu’l-Bahá, Beantwortete Fragen, S.145